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Dem Krieg entkommen – Und jetzt?

Sigita Gelbach möchte die Hilfen bündeln und lädt zum Treffen ein

So ganz genau weiß wohl niemand, wie viele der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Stadtbezirk Porz gelandet sind. Ebenso kann heute wohl keiner sagen, wann die Bombardierungen ein Ende haben. Und niemand weiß, was nach dem Ende des Krieges auf die geflüchteten Familien zu Hause wartet. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene zusammenhalten, sich austauschen. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche.

Sigita Gelbach möchte diesen Menschen helfen. Sie wurde 1989 in Litauen geboren, als das Land noch Teil der  Sowjetunion war. Inzwischen ist sie Porzerin, hat 7 Kinder und ist Lehrerin. Und weil das alles nicht reicht, engagiert sie sich noch ehrenamtlich, unter anderem bei den Urbacher Räubern und in der SPD. Seit der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, ist sie bei verschiedenen Hilfsprojekten dabei. Und auch aus eigener Erfahrung weiß sie, was die Menschen, die hier gestrandet sind, brauchen. Das endet nicht mit warmen Decken und Tee.

Sie möchte den Geflüchteten die Möglichkeit geben, zusammenzukommen, sich auszutauschen, gegenseitig zu helfen. „Das ist wichtig, wenn man so fern der Heimat, ist. Die Menschen haben so viel verloren, sind in einem Land, dessen Sprache sie nicht verstehen. Das gilt vor allem auch für die Kinder“, sag die Pädagogin. 

So will sie während der Ostertage zu einem Treffen auf den Bauspielplatz Senkelsgraben einladen. Willkommen sind die Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Urbach, Elsdorf, Grengel, Wahnheide, Wahn untergebracht wurden. „Es geht um einen perspektivischen Austausch. Es geht um den Austausch von Telefonnummern und Erfahrungen, regelmäßige  Sportangeboten für Kinder, um Spaß und Abwechslung. Übersetzer sind vor Ort, die Kosten gedeckt.“

„Ich möchte Porzer Vereine und Organisationen aus der Gegend hier dafür gewinnen, daran teilzunehmen, um einerseits vor Ort ein Angebot den Kindern/Eltern an dem Tag anzubieten (z.B. Fußballspiel, Tanz-Disko, Basteln zusammen) und andererseits bis zu den Sommerferien ein einmaliges oder wöchentliches Anschlussangebot für diese Zielgruppe zu bieten,“ sagt Sigita Gelbach. Sie möchte ein Programm auf die Beine stellen und dieses den Eltern mitgeben, sodass sie konkrete Anlaufstellen haben, wie sie und ihre Kinder die Zeit in Porz bis zu den Sommerferien nutzen können, sofern sie hier noch bleiben müssen oder wollen.

Im Vorfeld möchte sie möglichst viele Hilfen bündeln. Mitstreiter und Interessenten können Sigita Gelbach per Mail an Sigita.gelbach@gmail.com erreichen. Auch Hilfe vor Ort bei der Durchführung der jeweiligen Veranstaltungen ist erwünscht. (Fotonachweis: Joachim Clüsserath)