Babynahrung und Medikamente werden gebraucht
Wolfgang Winterscheid organisiert eine Hilfsfahrt in Richtung Ukraine
Während ein immer schlimmer werdender Krieg die großen Städte der Ukraine in Schutt und Asche legt, schaut die Welt auf das Land im Osten Europas. Manche Menschen sind wie paralysiert, andere gehen auf die Straße, Firmen und Länder boykottieren den Handel mit dem Aggressor aus Russland. Wolfgang Winterscheid und Phillip Imdieke, im täglichen Leben Busfahrer bei der KVB, fahren Anfang der Woche mit einem Bus in Richtung Ukraine. Sie und ihr Team, darunter auch Winterscheids sehr engagierte Frau Ellen Berendt, sammeln am Sonntag (6.3.) Hilfsgüter für ihre Tour.
Und da Wolfang Winterscheid und das Team nach der Flutkatastrophe am Ahrtal schon viel Erfahrung als freiwillige Helfer sammeln konnten, weiß er, dass er besser vorher vor Ort nachfragt, was benötigt wird. „Verbandskästen, Babywindeln, Babynahrung, Trinkwasser (stilles Wasser), Medikamente gegen Durchfall und Schmerzen sowie haltbare Lebensmittel“ werden benötigt. Er bittet, nur die aufgeführten Sachen, keine Kleidung und Decken etc, zu bringen. Spenden werden am 6. März ab 13 Uhr in Winterscheids Gaststätte Treffpunkt (Waldstraße 88) entgegengenommen. Auf der Rückfahrt wollen sie ihre Busse mit (geflüchteten) schutzbedürftigen Ukrainern füllen, um sie in Sicherheit zu bringen.
„Wir hoffen auf Eure Unterstützung, wenigstens die humanitäre Krise gemeinsam eine wenig lindern zu können“, sagt Thomas Diekmann. Der Präsident der KG Urbacher Räuber ist ein Cousin von Wolfgang Winterscheid. Und wie auch schon bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, mobilisiert er die Räuberhorde, die wieder tatkräftig hilft. Mit „an Board“ ist Uwe Klewer. Er kennt sich in Polen aus, spricht ein wenig ukrainisch. Die Busse und den Kraftstoff bekommen die Fahrer von dem Reisebusunternehmer Jürgen Weinzierl zur Verfügung gestellt. Dieser wiederum teilt sich die Kosten mit der KVB. Thomas Voit hat unter anderem viel Organisatorisches übernommen und jede Menge Telefonate geführt.
„Mir geht es um die Zivilisten. Was haben die damit zu tun?“, fragt Wolfgang Winterscheidt. Und für ihn ist es eine klare Sache: „Mir geht es gut. Ich fahre auch noch öfter an die ukrainische Grenze, wenn ich helfen kann. Zur Not nehme ich mir Urlaub.“ Und er ist dankbar, dass er unter seinen Freunden und Kollegen so viele Unterstützer hat. Und dass seine Frau Ellen Behrendt mit Herz und Seele dabei ist, bedeutet ihm sehr viel.
„Quatsch nicht, macht einfach, was nötig ist“, sagt er. (Fotos: privat)