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Trauern? Trau Dich!

Beim 10. Hospiztag am 14. Mai stehen Kinder- und Erwachsenentrauer im Vordergrund

Der Begriff Hospiz ist eng verbunden mit dem Begriff Sterben. Und das ist ein Thema mit dem sich Menschen, vor allem jüngere, nicht gerne auseinandersetzen. Das ist verständlich, denn es bedeutet ein endgültiges Ende, und keiner weiß so ganz genau, ob es auch einen Anfang bedeutet.

Dabei ist es ein sehr zentrales Thema, das wirklich jeden betrifft. Menschen, die Zeit mit Sterbenden verbringen, erleben nicht nur Ängste. Sie erleben auch Versöhnung, Freundschaft, Verbundenheit, Gottvertrauen und Liebe. So geht es in der Hospizarbeit um das Leben.

Dass die Arbeit im Hospizdienst sehr erfüllend sein kann, zeigt die hohe Anzahl an ehrenamtlichen Mitarbeitern. Rund 50 Porzer und Porzerinnen geben jede Woche ein wenig ihrer Zeit, um im ambulanten Hospizdienst Familien zu besuchen, die eine Sterbende oder einen Sterbenden begleiten. Drei hauptamtliche Mitarbeiter kümmern sich um alle und alles. Finanziert wird das meiste von 702 Fördermitgliedern sowie Spenden, hauptsächlich von Privatpersonen, und einer Stiftung.

Auch die Ausbildung der Ehrenamtlichen, die einen hohe Qualifikation beinhaltet, wie Pressesprecher Rainer Czakalla betont, muss finanziert werden. Und die Zeit der Pandemie mit den vielen Kontaktbeschränkungen stellte die Akteure vor ganz besondere Herausforderungen. „Das war auch für den Förderverein keine einfache Zeit“, sagt die Vorsitzende Helene Gras-Nicknig.

Doch nun hoffen alle, dass es wieder besser wird. So veranstaltet der Förderverein Hospiz Köln-Porz e.V. am 25. April ab 9.30 Uhr einen Hospiztag im Heinrich-Lob-Haus (Kupfergasse 33). Es ist bereits das zehnte Mal, dass der Verein so einen Tag veranstaltet. Er steht alle zwei Jahre unter einem anderen Thema. In diesem Jahr heißt es „Trauern? Trau Dich!“

Der Tag beginnt mit einem Grußwort von Bezirksbürgermeisterin und Schirmherrin des Tages Sabine Stiller. Um 10.30 Uhr hält die Therapeutin, Fachautorin und Dozentin Monika Müller den Vortrag „Das Märchen von der TrauerVERARBEITUNG“. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes prägt seit 30 Jahren die Hospizarbeit und zeigt Wege auf, wie Menschen mit Verlust umgehen können.

Um 13 Uhr beschäftigt sich Stefanie Witt-Loers unter dem Titel „Wie kommt Papa in den Himmel, wenn er doch in der Erde liegt?“ mit der Trauer von Kindern. Die Trauerfachberaterin und Therapeutin hat jahrelange Erfahrung im Umgang mit trauernden Kindern, Jugendlichen und Familien. Sie arbeitet unter anderem in Krisenfällen im Auftrag der Polizei, von Jugendämtern oder Kinderheimen.

Anschließend sorgt Joe Egyptien alias Alaska Joe mit Geschichten und Anekdoten aus dem alten Porz für entspannte Stimmung.

In den Pausen gibt es ein Mittagessen, Getränke, Kaffee und Kuchen. Hierfür wird ein Kostenbeitrag erhoben.

Trauen Sie sich und melden sich an unter Telefon 02203/ 2039963. Auf der Homepage des Vereins unter www.hospiz-koeln-porz.de finden sich viele weitere Informationen. Das gilt auch für alle, die bei der ehrenamtlichen Arbeit mitmachen möchten. Demnächst wird es wieder einen neuen Befähigungskurs geben. Schirmherrin Sabine Stiller unterstützt die Arbeit des Hospizes und des Fördervereins sehr gerne. Sie kennt die Arbeit durch ihre viele Jahre dauernde Tätigkeit am Porzer Krankenhaus aus nächster Nähe. Sie weiß die wichtige und gute Arbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter in der Hospizarbeit zu schätzen und wünscht sich, dass die Hospizarbeit intensiviert wird.

Foto v.l.: Kerstin Gruhn (hauptamtliche Mitarbeiterin im Förderverein Hospiz Köln-Porz), Helene Gras Nicknig (Vorsitzende des Fördervereins), Schirmherrin und Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller sowie Stephan Demmer (Vorstand Stiftung Hospiz Köln-​Porz).