Kein Platz für Langeler Pänz
Viertklässler demonstrieren für ihre Schulbildung
„Oje oje oje, kein Platz tut weh“ lautet der „Schlachtruf“ der Viertklässler der Langeler Grundschule, die im Sommer auf ein Gymnasium wechseln möchten. Sie sind in diesem Jahr durch das Raster gefallen. Bis vor zwei Jahren wären die meisten Kinder aus Langel im Nachbarort Ranzel eingeschult worden. Aber da die Nachbargemeinde inzwischen genug eigene kleine Gymnasiasten hat, bekamen die Kinder aus Köln-Porz-Langel Absagen. Das sei aber im vergangenen Jahr auch noch kein Problem gewesen, da alle in Zündorf untergekommen seien, sogar in einer Klasse, erzählt eine Mutter. Doch dieses Jahr hat auch Zündorf keinen Platz mehr für die Kinder aus dem Nachbarstadtteil.
So sind Listenplätze der Schüler im Moment Thema Nummer 1. „Ich bin schon von Platz 20 auf Platz Neun gerutscht“, verkündet ein Mädchen stolz, während eine ihrer Freundinnen schon auf Platz Drei und eine sogar schon drin ist. Mit drin, ist ein Platz am Lessinggymnasium in Zündorf gemeint. Wer auf welchem Platz steht, wird ausgelost. Und da die Kinder gleichzeitig bei mehreren Schulen angemeldet sind, aber nur einen Platz brauchen, rücken andere nach.
Die betroffenen Eltern und Schüler hatten zu einer Demo vor ihrer Schule aufgerufen. Neben den Betroffenen kamen auch Bezirksvertreter der verschiedenen Parteien. Und alle waren sich einig: „Das geht so nicht.“ Und alle versprachen, sich für die Kinder einzusetzen. Ehrlich waren auch die Worte des Grünenvertreters Dieter Redlin. Er versprach allen Kindern einen Platz an einer weiterführenden Schule, allerdings könne er nicht versprechen, wo das im Stadtbezirk sein wird. Er bedauerte es sehr, dass kein Vertreter vom Schulamt Zeit hatte. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn es sofort eine Klärung gegeben hätte.
In Zündorf befinden sich die nächstgelegenen weiterführenden Schulen. Und eigentlich müssten die zuständig sein für die Pänz aus Langel. So richtig klären ließ sich vor Ort nicht, wer denn nun welches Kind rechtlich nehmen müsste. Nur, dass es nicht gerecht ist, wenn Langeler Kinder keinen Platz in der Nähe bekommen, das sahen alle so.
Fürsprecher haben die Kinder im Moment genug. Und da fast alle Kinder an mehreren Schulen gleichzeitig angemeldet wurden, wird durch Nachrückverfahren wohl auch ohnehin jedes Kind einen Platz bekommen, wo auch immer. Letzten Endes besteht eine Schulpflicht auch in Porz. Eine Lösung für die Viertklässler im kommenden Jahr braucht es dennoch. Vielleicht bekommt Zündorf ja dauerhaft eine Klasse für Langeler Kinder. Das Schulamt wird sich damit auseinandersetzen müssen. Vielleicht hat von dort ja jemand bei der nächsten Demo Zeit.