Cäcilia Zündorf in St. Andreas
Wie schon oft im April war die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf auch in diesem Jahr wieder eingeladen, die sog. Brauer-Messe zu Ehren ihres Schutzheiligen Peter von Mailand mitzugestalten.
Wer war dieser Heilige, von dem die meisten Menschen – außer den Bierbrauern – wenig wissen. Er war ein dominikanischer Prediger aus der Frühzeit des Ordens, geboren im Juni 1205 in Verona (auch bekannt unter dem Namen Petrus von Verona), ermordet im April 1252, begraben in der Portinari-Kapelle in Mailand.
Was hat dieser Heilige mit den Kölner Brauern zu tun?
Er gründete die „St. Peter von Mailand-Bruderschaft“, eine seit dem Jahr 1396 beurkundete Handwerkergemeinschaft, die zu den ältesten noch existierenden Handwerkerverbänden gehört. Die Vertreter der modernen Kölschbrauer pflegen auch heute noch die Tradition der Bruderschaft, „die auf einem religiösen Hintergrund beruht“ und deshalb alljährlich mit feierlichen Gottesdiensten gefeiert wird. 2001 stiftete die Bruderschaft die sog. „Brauerkrippe“, ein Tipp nicht nur für die Weihnachtszeit. Eine Tafel mit dem Bildnis des Schutzheiligen hängt über dem Brauhaus „Früh am Dom“. Nicht zu vergessen die neuen, farbenprächtigen von Markus Lüpertz entworfenen Kirchenfenster in St. Andreas. Das neuste zeigt das Martyrium des Heiligen Petrus von Mailand und verleiht diesem – besonders wegen der Lichtverhältnisse im April und der ungewöhnlichen Farbgestaltung des Fensters eine ganz bemerkenswerte Wirkung.
Im Gedenken an sein unerschütterliches Glaubenszeugnis sang die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf am 27.4. 23 um 18 Uhr unter der musikalischen Leitung von Chorleiter Christian Letschert-Larsson, begleitet von Christoph Kuhlmann an der Orgel die „missa brève no.7 in C von Charles Gounod. Gounod, der sich zunächst als Opernkomponist einen Namen gemacht hatte, schrieb diese Messe im Alter von 72 Jahren, nur 3 Jahre vor seinem Tod. Es ist ein Werk der Spätromantik, ein Werk von einem Meister, der gerade durch die geniale Schlichtheit eine große Ausdruckstiefe erschaffen hat. Der Chor folgte dieser Intention und interpretierte die Musik mit viel Gefühl. Die Melodie des Chorsatzes von Dimitri Bortnianski „Ich bete an die Macht der Liebe“ erinnert an den großen Zapfenstreich, der bei feierlichen politischen Ereignissen zu hören ist. Mit dem flehentlichen Bittgesang im vierstimmigen Satz von Felix Mendelssohn Bartholdy „Verleih uns Frieden“ endete der Chorgesang. Der Zelebrant Pater Richard Nennstiel OP bedankte sich herzlich bei allen Mitwirkenden.
Text/Foto: Gerda Mehrens